Bei der Angabe der im Zusammenhang mit Corona verstorbenen Fälle widersprachen sich das Robert Koch-Institut und Brandenburgs Landesregierung seit Pandemiebeginn. Das Institut berücksichtigt Sterbefälle, bei denen der Test positiv ausfiel. Für Brandenburg hingegen galten auch Fälle mit negativem Testergebnis als Corona-Tote, wenn aufgrund des klinischen Verlaufs, der Krankengeschichte der Betroffenen oder Computertomographie Covid-19 vermutet wurde. Mit der Angleichung der Berichterstattung an die Vorgaben des Robert Koch-Instituts entfallen 127 Sterbefälle aus Brandenburgs Statistik.
Die Korrektur ändert auch die Infektionszahlen und Inzidenzen. Ab dieser Woche leitet das Land nur die Daten an das Robert Koch-Institut weiter, die von den Landkreisen und kreisfreien Städten über die kostenlose Meldesoftware SurvNet@RKI bis spätestens 19 Uhr an das Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit gemeldet wurden. Das teilte Michael Ranft (parteilos), Gesundheitsstaatssekretär und Leiter des interministeriellen Koordinierungsstabs „Corona“, heute in Potsdam mit. Vorher berücksichtigte Brandenburg auch Infektionsmeldungen per E-Mail.
„Die täglichen Covid-19-Zahlen sind die Grundlage für Lagebewertung und Entscheidungen, welche Eindämmungsmaßnahmen notwendig sind“, sagt Michael Ranft. „Aufgrund der außerordentlichen und langanhaltenden Belastungssituation der Gesundheitsämter sowie technischer Softwareumstellungen auf das SurvNet-System ist zum Jahresende 2020 ein Rückstau bei der Dateneingabe vieler Gesundheitsämter entstanden.“ Aus diesem Grund unterstützte das Robert Koch-Institut in den vergangenen Wochen mit so genannten Containment Scouts Gesundheitsämter bei der Dateneingabe. „So konnten die zum Teil gravierenden Abweichungen in den Statistiken aufgeklärt und behoben werden“, erklärt der Staatsekretär und Jurist.
Laut neuestem Stand liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in Frankfurt (Oder) bei 193,9, in Märkisch-Oderland bei 82,2 und in Oder-Spree bei 59,3. Da sie in Frankfurt am Freitag, dem 29. Januar 2020 über 200 betrug, dürfen sich Einwohnerinnen und Einwohner nicht weiter als 15 Kilometer von der Stadtgrenze entfernen. Dieses Einschränkung gilt für mindestens fünf Tage, aber nicht für den Weg zur und von der Arbeit. Die Zahl der Corona-Toten liegt aktuell in Frankfurt bei 59, in Märkisch-Oderland bei 191. Im Landkreis Oder-Spree sank die offizielle Zahl durch die Anpassung an die Robert Koch-Regeln von 229 auf 186.