Oder-Spree. Zwei der insgesamt 53 im Landkreis Oder-Spree am Coronavirus erkrankten Personen sind wieder gesund. „Das ist eine sehr gute Nachricht, die uns Mut macht in der nach wie vor schwierigen Situation“, sagte die Sozialdezernentin des Landkreises Angelika Zarling am Mittwoch, dem 25. März 2020. „Wir haben das Gesundheitsamt personell umfangreich gestärkt, um das enorme Arbeitsvolumen zu bewältigen. Die Verwaltung steht zusammen und die Motivation ist hoch, alles zu tun, um das Geschehen in den Griff zu bekommen.“
Am selben Tag wurde der Aufbau von Testzentren zur Abklärung begründeter Verdachtsfälle abgeschlossen. Die Einrichtungen in Schöneiche, Grünheide, Fürstenwalde, Storkow, Beeskow und Eisenhüttenstadt haben ihre Arbeit aufgenommen und ein mobiles Testteam fährt bei Bedarf zusätzlich stationäre Einrichtungen an. Voraussetzung für einen Test auf das neuartige Coronavirus ist eine Überweisung durch den Hausarzt oder eine Anordnung durch das Gesundheitsamt. Die Zentren sind keine direkten Anlaufstellen, nur wer vorab dort angemeldet wurde, wird getestet.
„Wir müssen dieses Verfahren so eindeutig vorstrukturieren, weil wir an anderer Stelle im Land chaotische Zustände in Gestalt von absurden Situationen mit langen Schlangen Wartender beklagen müssen, weil die Bürger aus einer unspezifischen Befürchtung heraus einen Test verlangten“, erläuterte Landrat Rolf Lindemann (SPD) am Dienstag. „Das bringt einerseits ein unkalkulierbares Risiko der Ansteckung mit sich, und darüber hinaus müssen wir der Realität ins Auge blicken, dass unsere Laborkapazitäten und auch die Schutzkleidung sowie das Testmaterial in der gesamten Bundesrepublik derzeit auf dem Markt nur ziemlich eingeschränkt zur Verfügung stehen.“
Nachdem der Landkreis Oder-Spree bereits am Wochenende erste Kontrollen in den weiter geöffneten Einzelhandelseinrichtungen auf Einhaltung der jetzt geltenden Hygienenormen durchgeführt hat, werden diese jetzt verstärkt. Zwei Teams der Kreisverwaltung sind insbesondere in Supermärkten und Baumärkten unterwegs, um über die Regelungen zu informieren, Plakate und bei Bedarf Absperrbänder und Markierungsmaterial auszuhändigen. „Die Händler wissen seit Tagen, was auf sie zukommt“, so Rolf Lindemann. „Ich erwarte, dass jeder von ihnen seine Verantwortung wahrnimmt und die Regeln unverzüglich umsetzt. Wir werden den säumigen Märkten bis zum Ende des morgigen Tages Gelegenheit zur Umsetzung der Hygiene- und Abstandsregelungen geben. Geschieht das nicht, droht die Schließung.“