Die Müllhaufen und vollen Tonnen erwecken den Eindruck, als würden letztere seltener geleert. Laut Auskunft der Stadtverwaltung trifft das nur bedingt zu. Die Pappe-Papier-Kartonage-Behälter sowie die Zeitschriftenbehälter werden jeweils zweimal in der Woche geleert, Glas- und Kleidercontainer alle 14 Tage. Eine von der Stadtverwaltung beauftragte Firma reinigt die Standplätze gewöhnlicher Mülltonnen und deren Umfeld einmal wöchentlich.
„Es gibt keine technischen, personellen oder finanzielle Schwierigkeiten“, erklärt Kora Kutschbach von der Pressestelle der Stadt gegenüber Oderland.news. „Die Abfallmengen sind Corona-bedingt in vielen Bereichen gegenüber dem Vorjahr 2019 gestiegen. Aufgrund der vorhandenen Mengen konnte der Tourenplan zur Glascontainerleerung am Freitag (22. Januar 2021) nicht eingehalten werden.“
So fielen im Jahr 2019 8.426,42 Tonnen Restmüll in der Stadt an. Diese Zahl erhöhte sich 2020 um 238,5 auf 8.664,92 Tonnen. 2019 wurden 2.615,02 Tonnen Sperrmüll eingesammelt und 1.444,30 Tonnen auf der Deponie Seefichten angeliefert. Im ersten Corona-Jahr stiegen diese Zahlen auf 2.807,02 beziehungsweise 1.600,58 Tonnen, ein Zuwachs von insgesamt 192 Tonnen.
Frankfurts Biomülltonnen enthielten im vergangenen Jahr 4.243,40 Tonnen, 80,42 Tonnen mehr als im Jahr davor. Dafür sank die Masse des auf der Deponie Seefichten abgegebenen Grünschnitts auf 2.138,46 Tonnen, 33,56 Tonnen weniger als im Vorjahr. Bei Pappe, Papier und Kartonage stieg die Tonnage von 3.203,92 auf 3.248,75 Tonnen, bei Glas von 1.424 auf 1.474 Tonnen.
Restmüll aus Frankfurt an der Oder landet in der Abfallverbrennungsanlage Rüdersdorf bei Berlin, Sperrmüll in der Holzfabrik Beeskow. Die Firma Veolia Umweltservice Ost entsorgt Bioabfälle und Grünschnitt in der Kompostanlage Güldendorf, Glas in einer Glashütte. Für Papier, Pappe und Karton sind die Papierfabriken Leipa in Schwedt und Progroup in Eisenhüttenstadt zuständig. Die Weiterverwertung der Inhalte der gelben Tonne unterliegt nicht der Stadt, sondern dem deutschlandweiten dualen System.
„Es sind bitte kein Glas und keine Verpackungen neben die Wertstoffbehälter zu stellen, wenn diese bereits voll sind“, mahnt Kora Kutschbach. Müllentsorgung außerhalb der dafür vorgesehenen Sammelstellen gilt als „wilde Müllentsorgung“ und stellt eine Ordnungswidrigkeit dar.
„Größere Kartons sind auf ein erforderliches Maß zu falten und in den Container zu werfen“, so Kutschbach. „Sofern ein Wertstoffbehälterplatz überfüllt ist, soll a) ein anderer Container aufgesucht oder b) das zu entsorgende Material noch einmal zu Hause zwischengelagert werden. Die Wertstoffplätze sind sauber zu hinterlassen. Sollte ein Wertstoffplatz überfüllt oder verschmutzt sein, ist die Abteilung Grünanlagen und Stadtservice der Stadtverwaltung zu informieren.“
Übrigens verspricht die Stadtverwaltung, den im Titelfoto dieses Artikels gezeigten Unrat bis einschließlich Dienstag, 26. Januar 2021 einzusammeln.