Arbeitslosenzahl steigt weiter

In Frankfurt, Märkisch-Oderland und Oder-Spree waren diesen Februar 15.625 Menschen arbeitslos, 65 mehr als im Januar und 1.636 mehr als vor einem Jahr.

Arbeitslosenzahl steigt weiter

Im Landkreis Oder-Spree waren im vergangenen Februar 6.531 Menschen arbeitslos, acht weniger als im Januar 2021 und 539 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag bei sieben Prozent. Im Landkreis Märkisch-Oderland waren diesen Februar 6.612 Menschen arbeitslos. Das sind 88 mehr als im Januar und 967 mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote stieg auf 6,4 Prozent. In Frankfurt (Oder) waren im Februar 2.482 Menschen arbeitslos gemeldet, 15 weniger als diesen Januar und 130 mehr als im Februar 2020. Die Arbeitslosenquote betrug 8,5 Prozent.

Neben den Betrieben, die seit vielen Monaten kurzarbeiten, zeigten im Februar weitere 272 Betriebe Kurzarbeit an. Im Januar waren noch 689 Betriebe neu hinzugekommen. Die endgültigen Zahlen, wie viele Firmen in einem Monat tatsächlich kurzarbeiten, liegen verzögert vor. Nach den Hochrechnungen arbeiteten im Monat Oktober 1.011 Ostbrandenburger Unternehmen und 4.147 Beschäftigte kurz. In der Unterbeschäftigung befanden sich im Februar 19.477 Personen. Das sind 115 mehr als im Januar und 188 mehr als vor einem Jahr. Damit betrug die Unterbeschäftigungsquote 8,5 Prozent, gegenüber 8,4 Prozent im Januar und im Vorjahr. Personen in Kurzarbeit gelten nicht als unterbeschäftigt.

„Trotz des Lockdowns ist die Stimmung bei den regionalen Arbeitgebern überwiegend positiv“, findet Jochem Freyer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Frankfurt (Oder). „Allerdings zögern zahlreiche Personalverantwortliche in der jetzigen Situation mit der Entscheidung, neue Arbeitnehmer vertraglich zu binden. Das stellt uns vor die Herausforderung, dass Arbeitslose mit Handicaps wie ältere, behinderte Menschen oder Langzeitarbeitslose schlechtere Chancen auf einen Job haben.“ Bei allen Unsicherheiten sieht Freyer auch positive Signale. „So haben sich die ersten Zulieferer von Tesla, die sich in der Region niederlassen, an uns gewandt“, berichtet der Agenturchef. „Natürlich ist auch hier unser Ziel, dass möglichst viele Ostbrandenburger eine Jobchance bekommen.“

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres 2020/2021 im Oktober meldeten regionale Betriebe insgesamt 1.487 Lehrstellen bei der Agentur für Arbeit. Das sind 51 weniger als zum selben Zeitpunkt des Vorjahrs. Demgegenüber registrierten sich bislang 1.417 Jugendliche bei der Agentur für Arbeit als Lehrstellenbewerber, 170 weniger als vor zwölf Monaten. „Wir wissen, wie wichtig Beratungsgespräche für Jugendliche sind, die sich im Prozess der Berufsorientierung und Ausbildungsplatzsuche befinden“, versichert Jochem Freyer. „Daher wenden wir uns in diesen Wochen noch einmal sehr aktiv an alle Schülerinnen und Schüler der letzten Klassen und bieten telefonische oder Videoberatungen an. Aufgrund der schwierigen Situation an den Schulen bitte ich alle Schulabgänger sich dringend bei ihrem Berufsberater zu melden.“

Gabriele Schoel, Geschäftsführerin des Jobcenters Märkisch-Oderland ergänzt: „Unsere Jugendberufsagentur in Märkisch-Oderland steht jungen Menschen bei der Berufswahl zur Seite, unterstützt bei der Lehrstellensuche und gibt Tipps für eine erfolgversprechende Bewerbung. Eine abgeschlossene Ausbildung ist heute mehr denn je der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit und steigert die Verdienstaussichten deutlich. Trotz der pandemiebedingten Einschränkungen stehen die Beschäftigten unserer Jugendberufsagentur für den Austausch telefonisch, per E-Mail und in Einzelfällen auch persönlich für Beratungen zur Verfügung.“ 1.350 Unter-25-Jährige waren im Februar arbeitslos gemeldet, 45 mehr als im Vormonat und 153 mehr als vor einem Jahr. Die Jugend-Arbeitslosenquote lag im Februar bei 8,9 Prozent, gegenüber 8,6 Prozent im Januar.

6.230 Menschen in Märkisch-Oderland, Oder-Spree und Frankfurt sind langzeitarbeitslos, 84 mehr als im Januar und 1.278 mehr als vor einem Jahr. „Die aktuelle Situation macht es vielen Arbeitslosen schwer, wieder einen Fuß in die Tür zum Arbeitsmarkt zu bekommen“, sagt Frank Mahlkow, Geschäftsführer im Frankfurter Jobcenter. „Wenn sich Arbeitgeber mit Einstellungen zurückhalten, trifft das Langzeitarbeitslose oder Menschen, die mit einer schwierigen persönlichen Lebenssituation kämpfen, besonders hart. Darunter leidet oft auch das Selbstwertgefühl. Genau da wollen wir gegensteuern. In den nächsten Wochen organisieren wir mit Arbeitgebern aus der Stadt, die Personalbedarf haben, einige sogenannte Jobdatings, bei denen sich Arbeitslose Unternehmen vorstellen, konkrete Stellenangebote unter die Lupe nehmen und üben können, sich in Bewerbungsgesprächen gut zu präsentieren.“

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