Schätzungsweise 10.000 Menschen in 2.000 Firmen befinden sich in Kurzarbeit. Im Mai zeigten 32 weitere Betriebe Kurzarbeit an. Im April waren 47 Betriebe hinzugekommen. Frankfurt, Märkisch-Oderland und Oder-Spree melden insgesamt 2.821 offene Stellen. Am meisten nachgefragt wurden vorigen Monat Arbeitskräfte für die Wartung und Überwachung von Eisenbahninfrastruktur, Sanitär, Heizung, Klimatechnik, Verkäufer, Berufskraftfahrer sowie Büro- und Sekretariatspersonal.
In Oder-Spree hatten diesen Mai 5.829 Menschen keine Arbeit, 125 weniger als vorigen Monat und 367 weniger als vor einem Jahr. In Märkisch-Oderland gab es 5.937 Arbeitslose, 267 weniger als im April und 462 weniger als im Vorjahr. In Frankfurt waren im Mai 2.327 Leute arbeitslos, 33 weniger als im April und 364 weniger als im ersten Corona-Jahr.
„Die Zeichen stehen auf Erholung“, sagte Jochem Freyer, Chef der Agentur für Arbeit Frankfurt (Oder) bei der monatlichen Pressekonferenz. Die Arbeitslosenzahl sinkt, wenn auch nicht auf Vorkrisenniveau. Das liegt unter anderem an der weiterhin unter Corona-Verboten und Einschränkungen leidenden Gastronomie und Hotellerie. „Die beflügelt üblicherweise im Frühjahr den Arbeitsmarkt“, erläutert Freyer.
In Frankfurt stieg die Zahl der Langzeitarbeitslosen auf 792. 2020 waren es noch 696 Menschen, die seit über einem Jahr keine Arbeit hatten. In der Stadt gibt es 3.478 so genannte Bedarfsgemeinschaften, die das Jobcenter mit je 800 bis 2.400 Euro pro Monat unterstützt. Insgesamt beziehen 6.248 Frankfurterinnen und Frankfurter Hartz 4. Das kostet monatlich 3.259.000 Euro Steuergeld.
„Langzeitarbeitslosigkeit verringert man am besten mit guter Betreuung und Beratung sowie mit Qualifizierung und Weiterbildung“, findet Frank Mahlkow, Geschäftsführer des Frankfurter Jobcenters. „Darauf konzentriert sich das Jobcenter in den nächsten Wochen verstärkt. So wird am 17. Juni 2021 eine digitale Weiterbildungsmesse von 9 bis 13 Uhr mit Bildungsträgern stattfinden. Zu der sind auch die Arbeitsagentur und ihre Kundinnen und Kunden eingeladen.“
Die Anzahl arbeitsloser Flüchtlinge in Frankfurt sank von 224 vor einem Jahr auf aktuell 124. Viele fanden Stellen als Paketboten, da der Online-Handel von den Corona-Einschränkungen profitiert. „Die größte Zahl der Flüchtlinge ist ja eher jung und eher männlich“, so Frank Mahlkow. Diese Zielgruppe eignet sich gut für Transport, Verkehr und Versandhandel. „Es ist uns auch gelungen, den einen oder anderen Busfahrer auszubilden“, berichtet der Chef des Jobcenters.
1.179 Jugendliche in der Region suchen noch Lehrstellen. 1.053 Ausbildungsplätze sind unbesetzt. „Hierzu gibt es verschiedene Beratungs- und Vermittlungsangebote, die in Zeiten von Corona die Ausbildungsplatzsuche erleichtern“, schreibt Gabriele Schoel, Geschäftsführerin des Jobcenters Märkisch-Oderland in einer Pressemitteilung. „Aufgrund der noch bestehenden Kontakteinschränkungen stehen Telefon-Kontakte und Online-Kommunikation im Mittelpunkt, in Einzelfällen sind aber auch persönliche Beratungen vor Ort möglich.“